Spiele

Eigentlich könnte diese Seite genauso gut unter der Rubrik "Passionen" eingeordnet werden, aber da Spielen nicht nur meine Passion ist, sondern die der ganzen Familie, passt sie besser hierhin.
Denn wir spielen alle 5 immer wieder gern und so häufig es geht und so vollzählig wie möglich, es ist ein gemeinsames Erlebnis, das mit den Jahren interfamiliären Zusammenlebens gewachsen, gestaltet und gepflegt wurde. Selbst "Außenseiter" wie den Freund unserer Tochter Blanca konnten wir dazu gewinnen und tatsächlich vor kurzem ein 2 Abende dauerndes "Phantasie Rollenspiel" zu sechst durchleben.
Die Menge der unterschiedlichen Spiele, die natürlich nicht auf Rollenspiele beschränkt ist, unterliegt freilich einem Wandel durch unsere Lebensabschnitte; es kommen immer wieder neue Spiele dazu, allein schon durch das Interesse am jeweiligen neuen Spiel des Jahres oder den anderen neuen Veröffentlichungen die die Regale der Kaufhäuser füllen; andere geraten ins Abseits und werden ausgemustert - schließlich ist auch in einem Einfamilienhaus die Lagerkapazität auf die Dauer begrenzt.
Auch schon vor der Geburt unserer Kinder haben wir mit Freunden und Bekannten nach Herzens Lust gespielt, sei es auf gemeinsamen Doppelkopfabenden (DoKo) oder bei den jährlichen Wochenendtreffen, deren Tradition sich bis heute - jetzt mit allen Kindern - gehalten hat.
Natürlich hat bei uns auch die moderne Elektronik ins Spieleleben Einzug gehalten; das Internet (ohne das Du diesen Beitrag auch nicht lesen könntest) erlaubt es, dass internationale Mannschaften gegeneinander antreten, die sich dann innerhalb der Crew über Skype verständigen (auf Englisch!) ... und so sitzen sie denn in ihren Zimmern, an ihren Computern, mit Sprechgarnitur auf dem Schädel und versuchen dem Gegner in die Parade zu fahren oder diese erst gar nicht zuzulassen.
Soziale Vereinsamung? Du solltest mal erleben, wie heiss die letzte Partie dann beim Abendessen diskutiert wird, gegenseitig Erfahrungen ausgetauscht, spannenden Szenen nachempfunden und Ratschläge fürs besser Machen gegeben werden und das, nebenbei gesagt, in einem Fach-Vokabular, das ich schlicht und einfach nicht mehr verstehe.

Ein paar unserer Spiele, die sich über die Jahre und Jahrzehnte gehalten haben und wohl auch noch weiterhin halten werden, seien hier vorgestellt; wer sie noch nicht kennt und ebenso gerne spielt wie wir, kann sich ja mal damit beschäftigen - auf geht's!

Die Siedler von Catan

http://www.catan.de/
Ich glaube, dies ist das von uns am meisten und vor allem auch in den meisten Variationen gespielte Brettspiel. Zu seinen hervorragenden Eigenschaften gehört, dass das Brett dieses Brettspiels kein Brett ist, sondern sich aus (sechseckigen) Grundelementen zusammensetzt, die immer wieder eine neue Spielgrundlage und damit einen ungeheuren Variantenreichtum mit sich bringen. Dies ist nach meiner Meinung eines der wesentlichen Geheimnisse des immensen Erfolges dieses Spiels. Alle käuflich zu erwerbenden Varianten, die davon abweichen und somit einen festen Spielplan benutzen, haben uns nach mehr oder weniger Spieldurchläufen gelangweilt, aber die Grundversion, vielleicht erweitert um die Seefahrer, fesselt uns immer wieder aufs Neue.
Da wir ja bekanntlich 5 Häupter in unserer Familie zählen, ist auch die Erweiterung auf 6 Spielteilnehmer eine willkommene Aufrüstung des Standards. Beides zusammen genommen verspricht uns immer aufs Neue einen spannenden Spielenachmittag.

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Das Schwarze Auge

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Weit über 20 Jahre ist es her, da begannen wir mit Freunden zusammen, uns mit Phantasie-Rollenspielen zu beschäftigen; manche Nacht schlugen wir uns um die Ohren um mit Orks, Trollen, sogar Drachen, aber auch menschlichen Übeltätern zu verhandeln, zu kämpfen, sie zu verzaubern oder zu überlisten. Damals eine ganz neue Art von "Gesellschaftsspiel", die uns faszinierte und ein bis dato unbekanntes, kooperatives Spielgefühl vermittelte. Ganz wichtig, dass auch der Spielmeister, der die Story kennt und die Abenteurer, Krieger, Zauberer, Zwerge und Elfen - Tolkien läßt grüßen - durch das Geschehen führt, nicht der Gegner der Spieler, sondern eben auch ein Mitspieler ist. Das Ziel des Spieles ist erreicht, wenn sich alle Spieler einbringen konnten und ihren kollektiven wie auch individuellen Aufgaben zufriedenstellend gelöst haben.
Die Grundlage unserer Spiele bildete "Das Schwarze Auge" eine deutsche Version der international bereits weit verbreiteten Spielidee.
Mit den Kindern endete zunächst unsere Beschäftigung mit diesem Genre.
Erst mit deren älter werden, griffen wir wieder zu den alten Materialien und spielten mit ihnen und dann auch mit ihren Freunden bereits gespielte und neue Abenteurer in Aventurien der fiktiven Bühne der Rollenspiele. Und mittlerweile spielen sie nun selber mit ihren Freunden nächtelang gegen Orks, Trolle, Drachen, ...

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Agricola

Agricola neu 2013
Agricola - der Bauer, wenn mich mein Latein nicht trügt; ein Spiel dessen Höhen und Tiefen wir trotz einer Vielzahl von Partieen - der beigefügte Abrechnungsblock ist mittlerweile voll - noch längst nicht ausgelotet haben. Agricola war 2008 das "Komplexe Spiel des Jahres" und diesen Titel hat es wirklich verdient. Dabei sind die Regeln als solche gar nicht mal so komplex, die Vielfalt des Spieles ergibt sich eher aus dem umfangreichen Spielmaterial, das übrigens je nach Erfahrung der Spieler (mit diesem Spiel) mehr oder weniger genutzt werden kann und dadurch zusätzliche Varianten ins Spiel bringt. Auch ist der Spielaufbau in gewissem Umfang von der Anzahl der Spieler abhängig, ja, man kann es sogar allein spielen und versuchen den internationalen Highscore zu knacken. Das Spiel benötigt keine Würfel, außer vielleicht um den Startspieler zu bestimmen und es hat ein definiertes Ende (nach 14 Runden); der Gewinner wird dann durch Berechnung seiner erreichten Leistungspunkte ermittelt. Die Strategie, die jeder Spieler verfolgt, kann und muss in jedem Spiel eine andere sein, da sie entscheidend von der Ausgangssituation zu Spielbeginn abhängt, die ihrerseits wesentlich von "Ausbildungs- und Anschaffungskarten" beeinflusst werden, die man am Anfang zufällig verteilt bekommt.
Genug, das Spiel ist für Spiel-Enthusiasten und solche, die es werden wollen, genau das richtige; es gehört bei uns zu den am häufigsten gespielten Nachmittags- und Abendunterhaltungen.

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Die Legenden von Andor

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Spielanlage (Phantasie-geprägtes Layout und Spielregeln) und Spielziel (kooperativ), das eine ist alt, das andere neu. Was überwiegt?
Endlich mal hat jemand den Mut, ein kooperatives Spiel dieser Dimension auf den Markt zu bringen, also dem Risiko eines kommerziellen Misserfolges auszusetzen. Die Juroren haben dieses Vorhaben durch den Kritikerpreis "Kennerspiel des Jahres 2013" unterstützt.
Was bedeutet kooperativ? Die Spieler bilden eine Gemeinschaft, die gemeinsam ein vorgegebenes Ziel verfolgen und gegen die vorhersehbaren und zufälligen Ereignisse planen, handeln und kämpfen. Einen Spielleiter, wie bei Phantasie-Rollenspielen (z.B. Schwarzes Auge), gibt es nicht. Verliert man das Spiel - das gesteckte Ziel wird nicht in der vorgegebenen Anzahl von Spielschritten erreicht - kann man das gleiche Abenteuer ein weiteres Mal angeben und Fehler oder Versäumnisse korrigieren; aber der Zufall kann einem natürlich wieder einen Strich durch die Rechnung machen.
Es ist kein Spiel für den Sofortverzehr, eine zeitliche Begrenzung gibt es nicht, man kann jeden Spielzug in Ruhe planen und die Konsequenzen abwägen um dann eine gemeinsame Entscheidung zu fällen und gemeinsam umzusetzen. Die Charaktere der einzelnen Mitspieler treten zu Tage und müssen sich der Zielstellung mal unterordnen, mal ihren Stempel aufdrücken. Ideenreichtum ist genauso gefragt, wie systematisches Erbsenzählen.
Ein faszinierendes, andersartiges Spielerlebnis, das wir fast nur um die Weihnachtszeit genießen; da ist genug Zeit und wir sind alle zusammen - genau richtig, um alte Spiele aufzufrischen, oft genug mit neu erworbenen Erweiterungen, und neue Spiele auszuprobieren.

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